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Liebe Homepage!
Schon einige Jahre haben wir uns schon nicht mehr bei
Dir gemeldet. Nachdem wir im Herbst 2013 in einer kleinen Gruppe (Kristl Moosbrugger, Monika Rhomberg, Barbara
und Dr. Diether Fink) uns wieder einmal über die Fortschritte in
unserem Dhulikhel Hospital informieren wollten haben wir doch einige
bemerkenswerte Entwicklungen mitbekommen, die wir Dir nicht
vorenthalten wollen.
Zusammengefaßt und pauschal betrachtet können wir über
die Entwicklung des Spitals
nur Erfreuliches berichten und dürfen im Anschluß etwas ins Detail
gehen.
Das Spital hat derzeit 375 Betten und betreut alle
wesentlichen Abteilungen eines Unsiversitätsspitals auch nach unseren
Kriterien.
Das Niveau der konservativen und operativen Abteilungen
ist sehr hoch und kann durchaus mit europäischem Standart verglichen
werden.
170 Ärzte arbeiten mit 426 medizinisch ausgebildeten
Mitarbeitern und 232 nicht medizinischem Personal womit das Dhulikhel
Hospital der größte Arbeitgeber
im gesamten Kavre Bezirk ist. Im Jahre 2013 wurden
16.121 Patienten stationär
behandelt und 166.971 ambulante Behandlungen durchgeführt.
Das Spital betreut inzwischen ein Einzugsgebiet von 2,5
MIO Menschen.
Auf Grund der schlechten Straßenverbindungen werden
neben dem Mutterhaus auch 15 Außenstellen rund um die Uhr medizinisch
vom Dhulikhel Hospital betreut, 1 x wöchentlich wird eine solche
Außenstelle von einem Arzt besucht. In diesen Außenstellen finden auch
regelmäßig organisierte Operationstage statt.
Die Außenstelle Bolde ist rund um die Uhr mit einem
Arzt besetzt.
Auch öffentliche Gesundheitsprogramme finden regelmäßig
in diesen Außenstellen statt
(Kindergesundheits Programm, Gesundheitsprogramm in Schulen,
Hygieneprogramme):
Im "Mutterhaus" finden auch regelmäßig wissenschaftliche Programme in
allen Disziplinen statt, dies alles in Co-Operation mit der Kathmandu
University.
Die Schwesternschule selbst bietet in 3 jährigen Kursen
5 Disziplinen zur Ausbildung an, dies auch jeweils bis zum Bachelor
Level. Bei durchschnittlich 1000 Bewerbungen werden jeweils pro
Jahrgang 90 Bewerber aufgenommen.
Neben den kurativen und wissenschaftlichen Aktivitäten
hat sich in den letzten Jahren
eine gewaltige Bautätigkeit entwickelt, so wird ein riesiges
zahnklinisches Zentrum
gebaut, das auch zum Teil in Betrieb ist. Auch eine große
Gynäkologische Abteilung mit Geburtshilfe ist im Bau. Für ambulante
Behandlungen und tagesklinische Eingriffe ist ein großer Neubau im
Entstehen. Für das öffentliche Gesundheitswesen wird ein Objekt gebaut,
ein großer Hörsaal ist bereits fertig und funktioniert bestens. Hinter
der Schwesternschule sind 2 Stundentenheime bereits in Betrieb.
Die Bauwerke sind in den anliegenden Fotos zu sehen.
Nach 2 Wochen mit intensiver Besichtigung des Spitals und auch einiger
Außenstellen haben wir uns überzeugen können daß der Keim den wir 1994
mit dem Baubeginn des Krankenhauses gesät haben auf fruchtbaren Boden
gefallen ist und mit Hilfe der hochprofessionellen Mitarbeit des
Dhulikhel Hospital zu einem Zentrum der medizinischen Versorgung und
auch Ausbildung in Nepal geworden ist.
Dr. Diether Fink
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Zahnklinik
im Bau, rechts Universität mit Hörsaal |
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Universität |
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Krankenschwestern
Schule, links und rechts Hostels für Studenten |
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Institut
für öffentliche Gesundheit |
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Erna
Mauersperger Gedenktafel, Stifterin der Schule mit leitender Schwester
des OP, Kinderabteilung und KM |
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Dr.
Payr - Linz - übergibt Gerät für Kinderabteilung |
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Beatmungsgerät
für Frühgeburten - Spende der Vorarlberger Landesregierung |
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Darstellung
der Gyn. Abteilung (im Bau) |
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Darstellung
der Zahnklinik mit Abteilungsleiter |
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Besuchergruppe |
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Heimflug |
Wie schon in einem Vorbericht in der Homepage
beschrieben unterstützt die Familie Dr. Payr Kurt und Burgi (Gynäkologe
in Linz) die Ausbildung von medizinischem Personal
aus dem Dhulikhel
Hospital in Linz. Diese Aktivitäten werden auch auch weiter
fortgesetzt. So konnten 2 Ärztinnen das Weiterbildungsprogramm in
Österreich in Anspruch nehmen. Dr. Inku Shresta Fachärztin für HNO und
Dr. Shova Marikhu Fachärztin für Gynäkologie waren für 3 Monate in Linz
zur Ausbildung.
2013 wurde ein Container mit einem Gebärbett, Instrumenten und circa
1200 Meter Stoff für OP Bekleidung und OP Wäsche, Verbandsmaterial der
FA. Lohmann und Rauscher im Wert von € 35.000,- beladen.
Ein Operationsset für die HNO Abteilung von der FA Storz im Wert von €
6.000,- wurde über den Postweg nach Dhulikhel geschickt.
Im Moment laufen die Vorbereitungen Kinderkrankenschwestern für 3
Monate nach Linz einzuladen.
Ebenso soll ein Container im heurigen Jahr von Linz nach Dhulikhel
befüllt werden.
Im Anhang Fotos der bereits in Dhulikhel geschneiderten und schon im
Einsatz befindlichen OP Wäsche.
Dr. Kurt und Burgi Payr
Zeitungsartikel Dr. Payr
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Zum
Vergrößern der Artikel bitte auf die jeweilige Vorschau klicken. |
Bericht Dr. Diether Fink 2009 bis 2011
Unser ja schon traditioneller Besuch war im Herbst 2009
geplant, diesmal allerdings als Überfall der Familie Fink: Bruder und
Sohn mit jeweils Frau, Schwester und Partner, dazu Kristl Moosbrugger.
Bis auf Kristl waren alle anderen noch nie in diesem so schönen Land
gewesen. Alle wollten sich nicht nur von den Schönheiten der Region,
sondern auch von der Entwicklung des Spitals, von dem sie schon viel
gehört und gelesen haben, sich noch nie aber ein persönliches Bild
machen konnten, überzeugen. Sie waren alle restlos begeistert, was sich
hier, ausgehend von 4 Menschen in Vorarlberg, alles entwickelt hat.
Auch die regelmässigen Besucher können sich nicht nur über die Zunahme
von Baukörpern, sondern auch über die Verbesserung des med. Angebotes
und die Verbreiterung der Angebotspalette freuen.
Am 6.11.2009 wurde dann ein riesiges Dankesfest zu Ehren
meiner Person auf der Festterrasse im Beisein der Spitalsmannschaft und
politischer wie gesellschaftlicher Prominenz gefeiert, wo auch alle
Ersthelfer der so grandiosen Entwicklung des Dhulikhel- Hospital
bedankt wurden.
Was konnten wir an finanzieller Unterstützung beitragen:
Reparaturen an den von uns
vor Jahren gesponserten Waschmaschinen |
€ 13.205,64
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Sponsoring der Newa
Musikkapelle, einer im Krankenhaus installierten Gruppe, die auf alten
traditionellen Instrumenten Musik machen
|
€ 5.000
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Da im Krankenhaus sehr oft Stromausfälle den
Betrieb unterbrechen, wurde eine „Pipeline“ vom Stromerzeuger in’s
Spital gemacht, die von Vorarlberg finanziert wurde:
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Von der Vorarlberger
Landesregierung |
€ 23.000
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Von einem privaten Sponsor |
€ 15.000
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Von Dr. Payer Linz |
€ 10.000
€ 48.000
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Benefizaktion das Lionsclubs
Feldkirch -Golfturnier
(Unterstützung einer OP- Lampe für eine Aussenstelle) |
€ 5.000
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Spende Lionsclub 2011 |
€ 1.850
|
Studentin Nirmala |
€ 2.100
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Dr. Diether Fink
Kristl Moosbrugger
Elmar Hagen
Drei Monate Dhulikhel Hospital –
ein Bericht von Maria Tautschnig
Ich habe beschlossen, ein kleines Abenteuer zu wagen
und so den Entschluss gefasst 3 Monate lang im Dhulikhel Hospital meine
erlernten pharmazeutischen Fähigkeiten zu testen. Dank der Hilfe von
Dr. Diether Fink konnte ich auch dorthin. Nach langem ein-, aus- und
umpacken ging es endlich los. In Kathmandu angekommen war ich ziemlich
erstaunt, wie laut, chaotisch und ganz anders ein Land sein kann.
In Dhulikhel hab ich mich erst einmal nach einer netten
Unterkunft umgeschaut und auch prompt gefunden. Wunderschöne Lage und
nette Leute – was will man mehr.
Im Krankenhaus wurde ich schnell in meine Arbeit in der
Apotheke eingeführt. Die Produktionsstätte der Apotheke ist noch etwas
einfach eingerichtet, aber hat Potential. Es sind einfache
Gerätschaften, und das Besorgen von Rohstoffen geht langsam und nicht
im gleichen Ausmaß wie in Europa. Es sollte eine enge Zusammenarbeit
mit der dermatologischen Abteilung werden, und sie sollte auch in die
Produktion miteingebunden werden.
Mit vollem Elan habe ich mich in meine Arbeit gestürzt,
um herauszufinden, dass mit Hetzerei gar nichts besser wird. Also erst
einmal den Fuß vom Gaspedal. Mit Ruhe und Gelassenheit geht es doch
gleich viel einfacher.
Im ersten Monat haben wir eine neue Feuchtigkeitscreme,
eine schüttelmixturähnliche Lotion gegen Juckreiz und Hautrötungen und
eine antimykotische Fettsalbe gemischt. In Zusammenarbeit mit dem
Dermatologischen Institut wurden natürlich alle Zubereitungen getestet
und auch zubereitet. Mira und Apsara, zwei fleißige Angestellte der
Dermatologie, haben schnell gelernt, wie diese Mischungen zubereitet
werden sollten.
Um die Produktion für das ganze Krankenhaus durchführen
zu können wurden die beiden neuen Mixer verwendet, die kürzlich
gestiftet wurden.
Nebenher wurde dauerhaft an einer Seife für das
Krankenhaus gearbeitet, und nach einigen Startschwierigkeiten konnten
wir im zweiten Monat dieses Projekt erfolgreich abschließen. Es ist
eine reine Handseife, die auch gute pflegende Eigenschaften hat.
Weiters konnten wir eine wintertaugliche Feuchtigkeitscreme und eine
Salbe für atopische Dermatitis fertigen. Nebenher wurde meine Stimme im
zweiten Monat auch noch für die deutsche Sprecherin einer Dokumentation
über das Krankenhaus verwendet, eine wirklich tolle Erfahrung.
Während dieser Tätigkeiten hatte ich immer wieder die
Möglichkeit mit dem Krankenhaus Unternehmungen zu machen. So konnte ich
gleich drei Mal auf Healthcamps mitfahren. Das sind Veranstaltungen für
Menschen aus medizinisch unterversorgten Gebieten, in denen die Ärzte
des Dhulikhel Hospitals gratis Untersuchungen und auch Medizin zur
Verfügung stellen. Weiters konnte ich zu einem Gesundheitsposten, der
vom Krankenhaus betreut wird mitfahren. Das waren sehr beeindruckende
und wertvolle Erfahrungen für mich, die ich mein Leben lang nicht
vergessen werde.
Der dritte Monat hielt natürlich noch weitere
Überraschungen bereit. Jeden Tag ein neues Abenteuer. In der Apotheke
konnten wir einen Lippenbalsam und ein Händedesinfektionsmittel
zubereiten. Es wurde auch an einem Sonnenschutz gearbeitet, jedoch
konnte dieses Projekt aus Mangel an Rohstoffen und Zeit nicht zu Ende
gebracht werden. Meine beiden fleißigen Schülerinnen wurden auch noch
weiter trainiert. Sie können jetzt eigenständig die Produktion der
neuen Zubereitungen übernehmen.
Jetzt neigt sich mein Aufenthalt dem Ende zu, und ich
muss sagen – leider. Dieses Krankenhaus hat einen besonderen Charme und
schweren Herzens verlasse ich es. Aber einer Sache bin ich mir sicher:
ich komme wieder! (Maria Tautschnig)
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Arbeiten
im Produktionsraum der Apotheke. |
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Das
neue KU -Gebäude. |
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Der
Vizepräsident zu Besuch im DH. |
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Die
Krankenhausansicht von der Schwesternschule. |
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Im
Tonstudio für die neue Dokumentation. |
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Medikamentenausgabe
während gratis Healthcamp. |
Hilfe bzw. Aktivitäten von Fam. Dr. Kurt und Burgi Payr für
das Dhulikhel Hospital:
Folgende Ärzte, bzw. Krankenschwestern wurden von uns
zur Weiterbildung eingeladen:
2007 Dr. Anjana - Gynäkologin - Landesfrauenklinik Linz,
KH Kirchdorf für 6Wochen
2008 Dr. Diepak Shrestha - Orthopäde -
Diakonissenkrankenhaus Schladming für 3 Monate
2009 Sulekha Shrestha und Rabina Prajapati -
Krankenschwestern - AKH Linz für 3
Monate
2010 Dr. Suman Raj Tamrakar - Gynäkologe -
Landesfrauenklinik Linz für 3 Monate
2010 Dr. Amit Tamrakar - Dermatologe - AKH Linz für 3
Monate
2011 Dr. Upadhyaya Chandan - Zahn- und Kieferchirurg -
AKH Linz für 3 Monate
Medizinische Instrumente und Geräte wurden im Wert von
50.000,-€ übergeben.
Für Umbauaktivitäten und Stromanlage wurden 20.000,-€
beigesteuert.
Unterstützt werden wir großzügig von den ÖVP-Frauen in
Linz unter der Leitung von Fr. Dir. Waltraud Kaltenhuber!
Ebenso große Hilfe bekommen wir von unseren Patientinnen.
Dr.Chandan ist am 29.6.11 mit viel neuem Wissen und
europäischen "Kulturelebnissen"
in seine Heimat zurückgekehrt und die Fam. Payr freut sich schon auf
den nächsten "Familienzuwachs" aus Dhulikhel! NAMASTE.
Unter zehntausenden Göttern
(Samstag, 28.11.2009)
VON WALTER FINK
Ich habe den Versuch unternommen – und bin ziemlich
kläglich gescheitert. Die
Götterwelt des Hinduismus ist, zumindest kurzfristig, nicht wirklich zu
erschließen. Kleine Einblicke kann man bekommen, Klarheit scheint nicht
erreichbar. Das gilt aber nicht nur für den Besucher in Nepal, das gilt
auch für die Bewohner. Denn die Vielfalt von
Gottheiten und Ritualen ist allzu verwirrend. Religion bildet den
Mittelpunkt des Lebens im Himalaja-Staat, Götter sind omnipräsent. Kein
Ort, an dem man ihnen nicht begegnen würde, in den staubigen Straßen
der Millionenstadt Kathmandu ebenso wie an abgelegenen Plätzen und
romantisch gelegenen Hügeln, unvorstellbar große Tempelanlagen betritt
man ebenso wie kleine Hausaltärchen. Götterverehrung findet allerorten
statt, denn die Götter finden sich überall, in der Natur, in Steinen,
Gewässern oder Bäumen und Bergen. Achtzig bis neunzig Prozent der
Bevölkerung von Nepal bekennen sich zum Hinduismus. Drei Götter stehen
am Zenith des Hindu-Pantheons: Brahma als der Schöpfer, Vishnu als der
Erhalter und Shiva als der Zerstörer. Nur scheinbar bilden diese drei
Aspekte einen Gegensatz, in der Vorstellung der Hindus ergeben sie eine
Einheit. Auch die vielen tausend Untergottheiten gehören zu dieser
Einheit, denn jede Verehrung eines Gottes erreicht schließlich Brahma,
so wie jeder Wassertropfen den Ozean erreicht. Neben den vieltausend
Göttern werden auch erleuchtete Heilige, etwa Buddha, verehrt. Zehn
Prozent der Nepalesen sind Buddhisten – überraschen wenig eigentlich,
wenn man bedenkt, daß Buddha (der Name stammt aus dem Sanskrit und
bedeutet so viel wie „Erleuchteter“) unter dem Namen Siddharta Gautama
(wir erinnern uns des Buches von Hermann Hesse) um 563 vor Christus in
Nepal geboren wurde. Friedlich leben sie nebeneinander, Hinduisten und
Buddhisten,
ihre Tempel und Orte der Verehrung stehen nebeneinander, manchmal
miteinander,
der Pagodenbau eines hindusitischen Tempels neben dem Stupa der
Buddhisten.
Es war eine für mich völlig neue, eine fremde,
ungeachtet dessen faszinierende Welt, in die ich vor kurzem trat. Eine
Welt voll von Wundern, voll von Kunstschätzen, verteilt auf kleinstem
Raum. Der Schweizer Geologe Toni Hagen schrieb in seinem Buch „Nepal“
schon vor dreißig Jahren: „Wenn der Begriff Wunderland eine
Berechtigung außerhalb der Märchenwelt haben sollte, dann hat er sie
hier: dem Wunderland Nepal. Der Reisende entdeckt Wunder über Wunder,
es gibt wahrscheinlich nur wenige Länder der Erde, in denen man so
viele Kunstschätze auf einem so kleinen Gebiet finden kann wie im
Kathmandutal.“ Toni Hagen hat recht, man fällt von einem Wunder in das
andere, man
hat kaum Zeit, sich vom einen zu erholen, das eine wirklich im Auge und
im Kopf zu behalten, da blendet schon das nächste. Es ist unglaublich,
es ist abenteuerlich schön. Aber man soll sich nicht nur blenden
lassen, wie auch Toni Hagen schon vor drei Jahrzehnten meinte: „Es ist
nicht genug, mit den Augen eines Ästheten durch das Land zu reisen,
wenn man mit ihm vertraut werden will. Heute ist es viel wichtiger, mit
den Problemen und Bedürfnissen der fernen Mitglieder der menschlichen
Familie bekannt zu werden. Man kommt nicht umhin, daß Nepal für seine
Zukunft, die ökonomische, wie auch politische, hart kämpfen muß.“ Ein
Kampf, den die Nepalesen nicht alleine führen konnten und führen
können. Dazu bedarf es der Hilfe aus dem Ausland, dazu bedarf es
verschiedenster Projekte, die auch aus den verschiedensten Ländern der
Welt in Angriff genommen wurden. Ein ganz besonderes, ein
herausragendes, zudem eines, das seinen Ursprung in Vorarlberg hat,
steht in Dhulikhel. Dort wurde vom einheimischen Arzt Ram Shresta und
dem früheren Feldkircher Unfallprimar Diether Fink vor 15 Jahren ein
Krankenhaus buchstäblich aus dem Nichts geschaffen. Heute steht da ein
imposantes Gebäude, eine großartige Einrichtung, die hunderttausende
Menschen, die vorher ohne medizinische Versorgung waren, betreut. Es
ist das, was Toni Hagen gemeint hat: Ein Projekt von besonderer
Nachhaltigkeit für die Bevölkerung. Wir werden davon noch sprechen.
"Kommentar von Walter Fink aus den 'Vorarlberger Nachrichten' vom
28.11.2009 ".
Namaste! am Himalaja
(Samstag, 5.12.2009)
VON WALTER FINK
Gestern traf sich die Regierung von Nepal im Schatten
des Mount Everest, auf einem einsamen Hochplateau in etwa 5.200 Metern
Seehöhe, um dort eine Sitzung abzuhalten. Der einzige Grund für dieses
außergewöhnliche Treffen: Nach einem traditionellen Sherpa-Gebet wurde
die Rede, die Ministerpräsident Madhav Kumar Nepal von der gemäßigten
kommunistischen Partei auf dem nächste Woche beginnenden
UNO-Klimagipfel in Kopenhagen halten wird, abgestimmt und abgesegnet.
Mit dem sonderbaren Treffpunkt wollte die Regierung des
Himalaja-Staates auf die Auswirkungen der Erderwärmung und ihre Folgen,
nicht zuletzt für die Himalajaregion, in der durch die
Gletscherschmelze riesige Gletscherseen befürchtet werden, aufmerksam
machen.
Namaste! werden die Regierungsmitglieder gesagt haben,
als sie sich getroffen haben. Namste! sagt man immer und überall in
Nepal, eine unter Hindus allgegenwärtige Grußformel, die nach dem
indischen Dichter Deepak Chopra folgendes bedeutet: „Ich ehre in dir
den göttlichen Geist, den ich auch in mir selber ehre – und ich weiß,
daß wir somit eins sind.“ Eine wunderbare Grußformel also, die vom
Mahatma Gandhi auf die Frage von Albert Einstein noch schöner erklärt
wurde: „Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum
residiert. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des
Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn
du dort bist und auch ich dort bin, wir beide nur noch eins sind.“ Kann
ein Wort, kann eine Grußformel Schöneres ausdrücken?
Namaste! klang es auch hundertfach im Krankenhaus von
Dhulikhel, als dort vor drei Wochen zu einer Ehrung für den früheren
Primarius der Unfallchirurgie im Landeskrankenhaus Feldkirch, Diether
Fink, geladen wurde. Schwesternschülerinnen, Schwestern, Pfleger,
Medizinstudenten, Ärzte und vor allem Patienten, alte Frauen und
Männer, standen – manche mit Tränen in den Augen – Spalier, um ihm
Blumenkränze aus Tagetes, der in Nepal allgegenwärtigen Blume,
umzuhängen. Sie wollten ihren Dank ausdrücken für die Gründung und
Betreuung des Krankenhauses in Dhulikhel, das Fink gemeinsam mit dem
nepalesischen Arzt Ram Shresta, der in Feldkirch ausgebildet worden
war, vor etwa 15 Jahren realisiert hatte. Es ist eine unglaubliche
Geschichte. Vor kurzem war an diesem Ort nichts, nun steht dort ein
selbst nach unseren Vorstellungen modernes Spital, nicht ganz unser
Standard, wo das Beste gerade noch gut genug ist, aber doch viel besser
als alles andere, das man in Nepal kennt. Neben Shresta und Fink waren
im Laufe der Jahre viele Menschen vor allem auch aus Vorarlberg am
Aufbau des Krankenhauses beteiligt, auch über den Verein „Nepalimed“,
viele trugen mit Spenden und direkter Hilfe zum Gelingen bei. Nicht
zuletzt war es auch das Land und die Diözese Vorarlberg, die mit
namhafter Unterstützung die heutige Qualität des Krankenhauses möglich
machten, die vor kurzem auch in einem Film des Landesstudios Vorarlberg
von Harald Hornik und Gabriel Rüf dokumentiert wurde. Ich konnte mich
davon überzeugen, daß die Wirklichkeit die filmische Dokumentation
inzwischen noch übertrifft – auch dank anhaltender Hilfe aus
Vorarlberg, auch aus der Schweiz, den Niederlanden oder Deutschland. In
der Zeit, in der ich in Dhulikhel war, kamen eine ganze Reihe deutscher
und österreichischer Ärzte, die dort operierten und den Ärzten für
Fortbildung zur Verfügung standen. Das Krankenhaus ist ein Projekt mit
Folgen – und das macht es so überzeugend. Denn durch diese medizinische
Anstalt wurden in Dhulikhel ein Gymnaisium gegründet, ebenso – auch
hier mit wesentlicher Hilfe aus Österreich – eine Schwesternschule,
nicht zuletzt gibt es nun eine Niederlassung der Universität von
Kathmandu. Eine Stadt befindet sich im Aufbruch, und man sieht das
auch, wenn man nach Dhulikhel kommt und mit anderen Orten in Nepal
vergleicht. Es ist großartig – und man darf (weil ich schon gefragt
wurde) noch immer spenden: Nepalimed, Sparkasse Bludenz (BLZ 20607),
Konto 0200-037372.
"Kommentar von Walter Fink aus den 'Vorarlberger Nachrichten' vom
5.12.2009 ".
Aktuelles 2007 bis 2009
Nach einem schon fast zur Routine gewordenen Besuch in
der ersten Novemberhälfte 2008 im Dhulikhel Hospital in Nepal, darf ich
über die erfreuliche Entwicklung seit unserer letzten Notiz in unserer
Homepage berichten:
Schwesternschule:
Das von uns errichtete Schulgebäude ist nach wie
vor voll ausgelastet. Jährlich werden etwa 90 Schwestern und Pfleger in
den Disziplinen General Medizin, Med. Techn. Assistent, Allgemeine
Schwester bzw. Pfleger, Augenärztliche Assistentin und Physiotherapie
ausgebildet. Ein Kurs dauert 3 Jahre. Jährlich bewerben sich über 1000
Aspiranten aus ganz Nepal um die ca. 90 Stellen, alle Schulabgänger
hatten bereits fixe Anstellungen
zum Zeitpunkt der Überreichung der Diplome, bei der ich anläßlich der
12-jährigen Geburtstagsfeier des Spitals, bei der auch der
Premierminister teilgenommen hat, dabei sein konnte. In der Umgebung
der Schule sind inzwischen 2 Heime entstanden(eines gebaut von Japan,
ein zweites von Nepalimed Holland) wo ein Großteil der Schüler auch
wohnen kann.
Dhulikhel Hospital:
75 Ärzte, neben 170 Schwestern und Pflegern, sowie
73 administrativ tätige Personen
sind beschäftigt, 19 Abteilungen stehen den Kranken zur Verfügung.
Gebaut wird derzeit an einem multifunktionalen Bauwerk,
das 3 Etagen umfaßt und
unten die Werkstätte, im nächsten Stockwerk die Physiotherapie und
darüber die Pharmazie, wo Salben auch selbst produziert werden,
unterbringen soll.
Alle Abteilungen sind sehr gut ausgelastet, die Hygiene
sowie das Niveau der Med. Behandlungen bessern sich ständig.
Ein CT, organisiert von Nepalhilfe Tirol und
co-finanziert von uns, ist in Betrieb und in einem Universitätsspital
auch in Nepal eine Notwendigkeit.
Der Spitalsgarten, geplant und angelegt von den
„Gartenglück „ Damen aus Linz ist sehr gut gelungen und wird auch von
den lokalen Gärtnern entsprechend gepflegt.
Außenstellen:
10 solcher einfache Spitalseinheiten sind auf
grund der schlechten Wegesituation und der dadurch großen Distanzen zum
„Mutterhaus“ vom Dhulikhel Hospital in entlegenen Gegenden geplant und
errichtet worden und werden auch personell ausgestattet.
Einmal pro Woche kommt an einem fixen Tag der Doktor
vom Spital und behandelt den ganzen Tag geplante oder auch akute
Patienten. An solchen Tagen werden dort auch kleinere Operationen
durchgeführt. Das Spital kommt also zum Patienten.
Beispielgebend für die rasante Entwicklung des
Krankenhauses wollen wir ein paar Zahlen der Abteilung für Allgemeine
Chirurgie und Gynäkologie im Jahre 2008 auflisten:
CHIRURGIE:
Anzahl der Operationen: 643
Anzahl der ambulanten Behandlungen: 4.633
Anzahl der kleineren chirurgischen Eingriffe: 4.629
GYNÄKOLOGIE:
Anzahl der Operationen: 610
Kleine gynäkologische Eingriffe: 325
Anzahl der Geburten: 1.366 (Kaiserschnitte: 299)
Zur Realisierung dieses Krankenhaus -Projektes wurde
1991 der Verein Nepalimed Vorarlberg gegründet. Die Aufgabe war dieses
„Kind“ auf die Welt zu bringen und ihm „laufen zu lernen". Nachdem
dieses Ziel erreicht und sogar übertroffen wurde, konnten
wir die Vereinstätigkeit im Jahre 2004 beenden. Der ehemalige Vorstand
des Vereines
ist nach wie vor aktiv in der Unterstützung des Projektes, ein
Spendenkonto besteht nach wie vor. (Sparkasse Bludenz, BLZ 20607, Konto
37372)
Große Unterstützung erhält das Projekt auch durch die
erfreuliche Initiative der Familie Burgi und Dr. Kurt Payr in Linz, die
in den letzten Jahren sehr viel für unser Dhulikhel Hospital getan
haben.
Wir, das sind die gesamte Familie - Dr. Kurt Payr, FA
für Gyn. und Geb.-hilfe mit Ordination in 4050 Traun, Linzerstr.84, zu
Hause in 4040 Linz, Kelsenstr.1
Burgi Payr, Diplomkrankensr.
Dr. Nicole Payr - Ärztin in Ausbildung
Dr. Stephan Payr - Arzt in Ausbildung
Mag. Ellen Payr - Betriebswirtin in PHD Ausbildung
Unsere Interesse für Dhulikhel entstand durch den
Bericht von ORF Vorarlberg über die Gründung des Hospitals.
Außerdem wusste ich, dass Dr. Diether Fink - den ich vom UKH Salzburg
beruflich gut kannte in dieses Projekt involviert war. Nach der
"Brutpflege" starteten wir im Herbst 2006 mit einem 2-woechigen
Arbeitsbesuch in Dhulikhel. Unser Sohn durfte dort 4 Wochen famulieren.
Wir konnten uns von der guten Sache überzeugen und begannen uns dafür
einzusetzen. Von der Landesfrauenklinik Linz konnten wir ca. 50
Erwachsenen- und Kinderbetten, div. Krankenhausmaterial mittels
Container aus Vorarlberg schicken.
In unserer Ordination haben wir eine Dauerausstellung -
Fotos - und Information - unsere
Patientinnen unterstützen uns beachtlich mit
"Fütterung "eines aufgestellten Sparschweins.
Mit Dr. Ram haben wir uns geeinigt, da wir nur wenig
Urlaub pro Jahr haben und es uns nicht möglich ist, für längere Zeit
hilfreich im Spital tätig zu sein, es Ärzten zu ermöglichen nach
Österreich zur zusätzlichen Ausbildung zu kommen. Inzwischen waren eine
Gynäkologin - Dr. Anjana Dongol für 6Wochen in der LFK-Linz,
Landeskrankenhaus Kirchdorf und in unserer Ordination, ein Orthopäde -
Dr. Diepak Shrestha für 2 1/2 Monate im Diakonissenkrankenhaus
Schladming und UKH Linz zur Weiterbildung. Am 15.3.2009 erwarten wir 2
Krankenschwestern, welche im AKH Linz hospitieren dürfen und 3 Monate
bei uns bleiben können.
Die Flüge und Aufenthaltskosten - soweit nicht von den
Spitälern übernommen, bezahlen wir.
Bis dato konnten wir auch ca.30.000,€ für div.
Instrumente und med. Geräte beisteuern.
Die OEVP-Frauen/Linz unter der Leitung von Frau Dir. GR
Waltraud Kaltenhuber unterstützen uns mit ihrer
Adventveranstaltung "Gang durch den Advent" bereits zum 2.mal
sehr großzügig. Auch der Lions-Club Linz-Delta unterstützt uns
gelegentlich.
Weitere Aktivitäten sind Vorträge in div.
Schulen, dadurch werden Projekte initiiert. Die Lehrer und Schüler der
VS-Altenberg erwiesen sich ungemein engagiert und erarbeiteten
ca.4000,€, welche sie im Rahmen einer Weihnachtsmesse an Kurt sehr
rührend überreichten. Die Schüler der AHS-Linz-Auhof haben auch ein
Projekt für Dhulikhel durchgeführt.
Nicht zu vergessen die Damen von der Fa. Gartenglueck,
und Dr. Schatzdorfer, welche auch immer wieder Aktivitäten zu Gunsten
von Nepal durchführen. Es würde zu weit führen, alle Spender und Gönner
aufzuzählen. Es sind vor allem Freunde, welche div. Feste und
deren Erlöse für unser gemeinsames Projekt spenden.
Ich hoffe, uns - Ihnen mit dieser letztendlich doch
recht ausführlichen Beschreibung - vorgestellt zu haben. Burgi Payr!
Die dokumentierte Entwicklung bestätigt uns wieder
einmal daß das was wir 1991 begonnen haben ganz in unserem Sinn mit
hoher fachlicher Kompetenz zum Wohle der Bevölkerung weitergeführt
wird.
Kristl Moosbrugger
Dr. Diether Fink
Elmar Hagen
Top
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